Warning: Declaration of My_Walker_Nav_Menu::start_el(&$output, $item, $depth, $args) should be compatible with Walker_Nav_Menu::start_el(&$output, $item, $depth = 0, $args = Array, $id = 0) in D:\wordpress\bremen-nord\wp-content\themes\piratenkleider_1.7\functions.php on line 595
Wo sollen die Asylsuchenden hin? | Crew Bremen-Nord, Piratenpartei Deutschland

Wo sollen die Asylsuchenden hin?

Bremen wird in der nächsten Zeit etwa 900 Asylsuchende aufnehmen, für die adäquate Unterbringungsmöglichkeiten gesucht bzw. geschaffen werden müssen. Nach Planung der grünen Sozialsenatorin Anja Stahmann sollen dazu auf dem ehemaligen Sportplatz „Fährer Flur“ Wohncontainer aufgestellt werden, in denen 120 Menschen Platz fänden.

Von dieser Meldung überrascht, hat sich der Beirat Vegesack am 04. Juli in einer Sondersitzung gegen dieses Projekt ausgesprochen ( Keine Asyl-Container im „Fährer Flur“ )

Als Bremen-Norder (Blumenthaler) bin ich erschüttert.
Nicht über den Beiratsbeschluss, denn ich bin auch für den Erhalt dieser Grünfläche als Sport-, Spiel- und Freizeitfläche. Erschüttert hat mich das Verhalten einzelner Beiratsmitglieder und von anwesenden Bürgerinnen und Bürgern.
Behördenübergreifend wurde das geplante Projekt rundum vorgestellt. Zwischenrufe sind dabei zwar störend, gehören aber zum Geschäft. Doch wenn Äußerungen wie z.B.  „… ab zum Vulkangelände oder gleich nach Blumenthal …“ vom Publikum lautstark beklatscht werden, beginnt wird einem flau im Magen.
Während der Beiratsdiskussion ging es einigen Personen weniger um das Grün des Sportplatzgeländes als um die Asylsuchenden. Das Favorisieren des ehemaligen Vulkan-Verwaltungsgebäudes klingt wie blanker Hohn: Am Rande der „Stadt“, mitten im „Nirgendwo“, so hat man 1874 den Standort für die JVA Oslebshausen gefunden. Während Sachargumenten eher Mangelware blieben, wurde nach Beifallsträchtigem gehascht. Wachsende Kriminalität und Verschlechterung des Wohnumfelds wurden gepaart mit Hinweisen auf bestehende soziale Brennpunkte in Bremen-Nord. Aufgelockert wurde immer wieder mit einem Bekenntnis zum grundgesetzlichen Asylrecht. Herr Degenhardt (BIW) schaffte es sogar Beifall zu erhalten, obwohl er gar „keine Asylanten“ in Vegesack aufnehmen möchte.
Nur ein paar Aufrichtige versuchten beim Thema zu bleiben. Sie sprachen sich für die Bebauung aus und ernteten so viel Unmut, dass ihre Argumente kaum mehr zu vernehmen waren.
Dann sollte das Volk zu Worte kommen, genauer gesagt, die Bewohner des Stadtteils.
Was diesen vorgetragen wurde, hatte oftmals wenig mit dem Erhalt der Grünfläche zu tun. Es ging nicht um den Platz, sondern um die Asylsuchenden und deren Auswirkung auf das Wohnumfeld.
Die meisten Ausführungen behandelten Ängste, die oftmals durch Unkenntnis und Vorurteile geprägt sind. Asylsuchende wurden mit kriminellen Wirtschaftsflüchtlingen in einen Topf geworfen.
Während sich eine Polizistin dort erst gar kein Haus gekauft, wenn sie gewusst hätte, dass „dort Asylanten hinkämen“, bringt es ein Anwohner auf den Punkt: „Wenn die kommen, werde ich aus Bremen wegziehen.“ Das klingt nicht gerade nach soziale Offenheit und Mitgefühl für Menschen, die in ihrer Heimat um ihr Leben bangen.
Es gab auch Vorschläge, wo Alternativen für die Unterbringung bestehen könnten. Neben dem ehemaligen Vulkan-Verwaltungsgebäude wurde vorgeschlagen: das Gelände für den geplanten Science Park (Grohn), die Billungstraße (St. Magnus), George-Albrecht-Straße (Blumenthal) und Blumenthal (als Stadtteil allgemein).

Einig bekundeten alle, dass sie „nichts gegen Asylanten“ hätten und „keine Nazis“ wären, doch in ihren Worten klangt zu oft mit: „Aber bitte nicht vor unserer Haustür.“

Der ablehnende Beiratsbeschluss und die Forderung nach einer erneuten Standortsuche sollte nicht mit Ausländerfeindlichkeit oder irgend einer anderen Form von Antipathie gleichgestellt werden.  Wie Rainer Buchholz (FDP) betonte, geht es um die Verträglichkeit für die Menschen die aufgenommen werden und die Aufnehmenden.


Kommentare

Ein Kommentar zu Wo sollen die Asylsuchenden hin?

  1. Pingback: Keine Asyl-Container im „Fährer Flur“ | Beirat Vegesack

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Weitere Informationen

Suche

Kategorien